Der Innoklusio-Beirat setzt sich zusammen aus neun Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die sich glaubhaft und ausdauernd für einen inklusiven Kulturwandel in Organisationen einsetzen. Neben ihrer unterstützenden und Rat gebenden Aufgabe stehen die Beiratsmitglieder den Mitarbeitenden der Pilotfirmen in regelmäßigen Online-Talkreihe Rede und Antwort. Der gemeinsamen Austausch stärkt das Innoklusio-Netzwerk und schafft firmenübergreifende Synergieeffekte.
Verena Bentele leitet als Präsidentin den größten deutschen Sozialverband VdK und ist Mitglied des Deutschen Behindertenrats. Zwischen 2014 und 2018 war sie die Vorgängerin ihres Beiratskollegen Jürgen Dusel in der Rolle der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung. Als Biathletin und Skilangläuferin gewann die von Geburt an blinde Bentele mehrere Weltmeistertitel und fünf Goldmedaillen bei den Winter-Paralympics 2010 in Vancouver. Über ihre sportliche Karriere hinaus ist sie als Botschafterin der Laureus Stiftung Deutschland und des Internationalen Paralympischen Komitees aktiv. 2013 bestieg sie den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas, und als erster blinder Mensch auch den Mount Meru im selben Bergmassiv.
Christoph Beyer ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) und Leiter des Inklusionsamts beim Landschaftsverband Rheinland (LVR). Die BIH versteht sich als aktiver Partner für einen inklusiven Arbeitsmarkt sowie ein bedarfsgerechtes soziales Entschädigungsrecht und ist ein Zusammenschluss aller Inklusions- und Integrationsämter, Versorgungsverwaltungen und Hauptfürsorgestellen im Bundesgebiet. Christoph Beyer ist überzeugt: „Ein Unternehmen kann nur von innen leuchten, hierzu trägt Inklusion maßgeblich bei.“
Jürgen Dusel ist seit Mai 2018 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Zuvor war er mehrere Jahre Landesbeauftragter für die Belange der Menschen mit Behinderungen in Brandenburg. Von 2002 bis 2009 leitete Dusel das Integrationsamt im Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg. Das Motto seiner Amtszeit als Behindertenbeauftragter lautet: „Demokratie braucht Inklusion“. Dabei geht es Dusel, der mit einer Sehbehinderung lebt, um Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen Bereichen und gute Arbeit für Menschen mit Behinderungen. Hier braucht es mehr Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen einstellen – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
Olaf Guttzeit ist Head of Disability Management beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und Inklusionsbeauftragter am Standort Deutschland. Zudem ist er Vorstandsvorsitzender des UnternehmensForums e.V., einem branchenübergreifenden Zusammenschluss von Konzernen und mittelständischen Firmen, der sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen einsetzt. Inklusion umfasst aus seiner Sicht die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen genauso wie die von Menschen mit anderen Merkmalen der Vielfalt.
Dr. Jan Wiedemann ist Vorstand der Stiftung Drachensee und Gründer des Instituts für inklusive Bildung als zentrale Einrichtung der Christian-Alberts-Universität zu Kiel. Mit seiner Arbeit qualifiziert er Menschen mit Behinderungen für die Bildungsarbeit in eigener Sache. Sein Institut ist weltweit das erste einer Universität, an dem Menschen mit Lernschwierigkeiten dauerhaft als Lehrende angestellt sind. Seit 2017 ist Wiedemann zudem ein Fellow der weltweiten Non-Profit-Organisation Ashoka zur Förderung von sozialem Unternehmertum. Ihn treibt die systemische Änderung der Hochschulwelt an, damit Menschen mit Behinderungen lernen, lehren und forschen können.
Prof. Manuela Rousseau ist seit 1999 Mitglied im Aufsichtsrat der Beiersdorf AG und seit 2019 stellv. Aufsichtsratsvorsitzende. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR) und in der United Leaders Association. Während ihrer Tätigkeit als Konzernsprecherin begann sie 1992 an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater im Studiengang Kultur- und Medienmanagement zu lehren. Ihr Fachgebiet ist Fundraising Management. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde Rousseau 1999 mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Sie sagt: „Ich unterstütze Innoklusio, weil ich mir wünsche, dass jeder Mensch selbstbestimmt und barrierefrei am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.“
Ann-Kristin Achleitner ist Expertin für Entrepreneurial Finance und investiert selbst aktiv in Technologie-Startups. Sie ist Distinguished Affiliated Professor an der Technischen Universität München und Aufsichtsrätin bei Munich RE, Linde und Lazard. Zudem engagiert sie sich unter anderem als Vizepräsidentin bei der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und im Board of Trustees des Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton. Zu ihrem Engagement im Beirat von Innoklusio sagt Achleitner: „Kaum etwas bereichert uns als Gesellschaft so sehr wie die menschliche Vielfalt. Deshalb ist es mir so wichtig, dass wir nicht nur über Diversität reden, sondern sie auch aktiv leben.“
Prof. Dr. Burkhard Schwenker leitete viele Jahre die Unternehmensberatung Roland Berger als CEO und Chairman und ist heute Mitglied in mehreren Aufsichtsräten. Unter anderem ist er als Vorsitzender bei der Hamburger Sparkasse AG, der Warburg Bank oder der HHLA AG aktiv. Zudem lehrt Schwenker Strategisches Management an der Handelshochschule Leipzig. Darüber hinaus engagiert er sich in zahlreichen gesellschaftspolitischen Institutionen als Vorsitzender des Kuratoriums der ZEIT-Stiftung oder als Präsident des Senats der Wirtschaft e.V. Zu Innoklusio sagt Schwenker: „Inklusion ist und bleibt eine große Herausforderung – für unsere Gesellschaft und vor allem für die Betroffenen. Hier nach neue Wegen und Formaten zu suchen ist eine Aufgabe, die uns alle angeht.“
Dr. Elmar Lüth ist seit 2014 Programmdirektor bei der gemeinnützigen Organisation Common Purpose. Ursprünglich in London gegründet, stärkt Common Purpose junge Menschen und Führungskräfte in interkulturellen und sektorübergreifenden Leadership-Programmen – mittlerweile in elf Ländern. Ziel ist es, Entscheider*innen dabei zu unterstützen, einen nachhaltigen und konkreten Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Zuvor leitete Lüth acht Jahre lang Programme im Bereich Bildung und Erziehung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und war als Kulturreferent und Medienlektor für die US-Botschaft in Berlin tätig. Innoklusio sieht er als große Chance, Inklusion und Diversität handfest in der Arbeitswelt zu verankern.